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Fragen, die sich Interface-Designer bei der Arbeit stellen

von Stefan Rössler am 14. November 2011

In den letzten Jahren haben wir viel über Design im Allgemeinen und über Interface-Design im Speziellen gelernt. Für jeden der Interesse an UI-Design hat und wissen möchte, wie die Arbeit eines Interface-Designers in der Praxis aussieht, habe ich eine kleine Liste an Fragen zusammengeschrieben, die wir uns während der Arbeit am User Interface ständig stellen.

Ist das wirklich notwendig?

Man sagt, dass wenn’s zwar nichts hilft, doch zumindest nichts schadet. Wenn es um das User Interface geht, ist dieser Spruch vollkommener Schwachsinn. Jedes einzelne Element des Interfaces, das ein Benutzer auf seinem Bildschirm sehen kann, muss einen Zweck erfüllen. Elemente, die nicht notwendig sind, gehören ausnahmslos entfernt – auch wenn sie vielleicht cool oder stylisch sind. Je weniger Elemente ein UI hat, desto schneller und einfacher kann ein Benutzer verstehen, was er oder sie damit machen kann.

Geht das noch einfacher?

Selbst wenn man alle unnötigen Elemente entfernt hat, bleibt die Frage danach, ob es nicht noch immer einfacher geht. Eine Design-Regel aus Alan Cooper’s About Face 3 lautet wie folgt:

Unser neues Buch: Wir erklären dir in klarer und verständlicher Weise, wie UX (User Experience) in der Praxis wirklich funktioniert » Zum Buch

Take things away until the design breaks, then put that last thing back in.Design-Regel aus About Face 3

Ändert sich dadurch etwas am Verhalten?

Diese Frage stellt sich immer wieder, wenn wir darüber diskutieren, neue Features und zusätzliche Funktionen zu implementieren. Man sollte nichts in ein UI einbauen, nur weil man es kann. Wenn ein neues Feature, dem Benutzer nicht ermöglicht, etwas auf eine andere – bessere – Art und Weise zu erledigen, gibt es keinen Grund dafür, dieses Feature einzubauen.

Ist das klar genug?

Klarheit ist neben Nützlichkeit das wichtigste Kriterium für ein User Interface. Klare und verständliche UIs sind automatisch einfacher zu bedienen, sehen automatisch besser aus, und sind automatisch schneller umgesetzt, als ihre überladenen Gegenstücke. Um die Frage nach Klarheit aber wirklich zu beantworten, reicht eine Diskussion innerhalb des Design-Teams häufig nicht aus – und das ist der Grund warum wir bereits Usability-Tests mit Papier-Prototypen machen und uns selbst davon überzeugen, ob die Leute unser Design verstehen oder nicht.

Dekorieren wir noch oder designen wir schon?

Good Designers decorate, great Designers communicate?

Bei der Gestaltung eines grafischen User Interfaces stellt sich immer wieder die folgende Frage: Was ist wirklich wichtig? Wir können erst mit dem Design beginnen, wenn wir wissen, was unser Interface kommunizieren soll. Wenn wir nicht entscheiden, was wichtig ist und was nicht, kommen wir nicht über die Tätigkeit eines Dekorateurs hinaus und diskutieren nur noch über Farben, Schriften und Effekte, ohne darüber nachzudenken, was Menschen mit unserem UI eigentlich tun wollen, und es dementsprechend zu gestalten.

Ich hoffe, die Liste hilft einigen dabei, selbst gute Design-Entscheidungen zu treffen und gibt anderen einen Einblick in unsere Arbeit. Wenn jemand selbst nützliche Fragen weiß, würden wir sie gerne hören.

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Du hast eine Meinung dazu? Wir freuen uns :)

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