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Im Simplease-Blog schreiben wir über Design, Web-Entwicklung und unser Leben als Selbstständige.

Wie wir Design-Probleme lösen

von Stefan Rössler am 14. November 2011

1 Kommentar von Tom

Wenn ihr auch denkt, dass Design dasselbe ist wie Kommunikation, und einen Weg sucht, euren Kunden den Unterschied zwischen Design und Dekoration zu veranschaulichen, dann haben wir ein praktisches Beispiel für euch.

Design-Problem:

Die obere Darstellung der Öffnungszeiten weist einige Design-Probleme auf. Unabhängig davon, dass die Schrift sehr klein ist und die Farbkombination der Lesbarkeit nicht gerade zuträglich sein dürfte, gibt es ein tieferes Problem mit dieser Lösung.

Bevor wir uns mit Details wie Schriftgröße, Kontrast und Lesbarkeit außeinandersetzen, werfen wir erst einen Blick auf die Botschaft des Designs. Was soll mit dieser Darstellung eigentlich kommuniziert werden? Für die Antwort werfen wir einen Blick auf den Inhalt und in welchem Kontext dieser vorkommt.

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Unser Design-Problem ist eine Darstellung von Öffnungszeiten eines Kurierdienstes, und zeigt, wann Lieferungen ausgeführt werden können. Es gibt auf der gesamten Website des Unternehmens keinen Hinweis darauf, dass Lieferungen während des Journaldienstes mehr oder weniger Geld kosten als während der regulären Öffnungszeiten. Aus diesem Grund und weil Kunden sich bei einem Lieferservice nicht für die Öffnungszeiten des Büros interessieren, sondern wissen möchten, wann geliefert werden kann, behandeln wir beides als ein und dasselbe: Als Zeit in der Lieferungen durchgeführt werden.

Eine mögliche Lösung:

Wenn ihr die obigen Öffnungszeiten zusammenzählt, werdet ihr feststellen, dass der Kurierdienst, jeden Tag der Woche, von 0:00 bis 24:00 Uhr, selbst an Wochenenden und Feiertagen liefern kann. Warum also ein so komplizierte Darstellung wählen, wenn die Lösung doch einfach lauten könnte:

Wir liefern rund um die Uhr – selbst an Wochenenden und Feiertagen.

Für unsere Lösung brauchen wir keine Überschrift mit dem Titel Öffnungszeiten, wir brauchen keine Unterüberschriften, keine Wochentage und keine Uhrzeiten. Wir reduzieren den Text von 33 auf 12 Wörter, von 4 unterschiedlichen Hierarchien (Überschrift 1 –> Überschrift 2 –> Wochentage –> Uhrzeiten) auf ein einziges Statement, das noch dazu marketingwirksamer sein dürfte, als die ursprüngliche Tabelle.

Dieses Beispiel zeigt schön, dass Dekoration allein nicht genügt, um ein Design-Problem zu lösen. Ihr müsst wissen, was euer Design sagen soll – was es kommuniziert. Wir hoffen, dass euch dieses Beispiel dabei hilft, euren Kunden und Kollegen zu erklären, was ihr unter Design versteht, und dass es nicht nur darum geht, die richtigen Farben auszusuchen und ein perfektes Layout zu gestalten.

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Bisher 1 Kommentar

  1. Tom21. November 2011

    Sehr schönes, weil fundamentales Beispiel. Taugt mir natürlich.

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