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Design vs. Usability

von Stefan Rössler am 8. August 2011

Es gibt diese Vorstellung von Design und Usability als natürliche Feinde. Designer sind kreative Querdenker, die nach innovativen Lösungen suchen, Usability-Experten sind bürokratische Nein-Sager, die diese Lösungen schlecht machen. Die Rollenverteilung erinnert mich an die allseits bekannten Mac vs. PC Spots von Apple. Diese Vorstellung ist lächerlich.

Wer glaubt, Design und Usability wären unterschiedliche Dinge, hat beide Begriffe nicht verstanden. Gutes Design ist immer usable, also nutzbar. Was wäre ein Produkt, das man nicht benutzen kann? Vielleicht Kunst, aber bestimmt nicht Design. Je besser die Usability eines Produkts ist, desto besser ist das Design. Usability ist nicht der Feind von gutem Design, es ist die Voraussetzung dafür.

Design is how it works

Most people make the mistake of thinking design is what it looks like. That’s not what we think design is. It’s not just what it looks like and feels like. Design is how it works. Steve Jobs

Um herauszufinden ob ein Produkt gut ist oder nicht, muss man es testen. Wenn man sicherstellen will, dass ein Produkt wirklich gut wird, sollte man das nicht erst am Ende eines Projekts tun. Genau das passiert aber, wenn man Usability-Experten anheuert, um fertige Software-Anwendungen oder Websites zu testen. Diese Art, ein Design zu testen, hat zwei entscheidende Nachteile: Kritik ist zu dieser Zeit nicht erwünscht und die Ergebnisse der Usability-Experten sind schlecht verwertbar.

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Bei einem fertigen Produkt ist es schwierig, gefundene Usability-Schwächen zu verbessern. Fertige Software ist meist hochkomplex und Änderungen sind sehr aufwendig. Aus diesem Grund übergeben Usability-Experten meist einen Testbericht, in dem die gefundenen Usability-Probleme dokumentiert sind. Diese Dokumente haben aber ein Problem: Sie sind viel zu lang, um gelesen zu werden. Manche scheinen zu glauben, dass sie für die Anzahl der Seiten bezahlt werden.

Designer sollten selbst testen

Diese beiden Probleme können ganz einfach umgangen werden. Anstatt Usability-Experten zu beauftragen, sollte man lieber selbst testen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir unsere Software ohne großen Zeitaufwand selbst testen können. Da wir Designer und Usability-Tester in einem sind, sparen wir uns die 30, 50 oder 100 Seiten langen Dokumente und können vom ersten Prototypen an testen und die Fehler, die wir finden, sofort ausbessern.

Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass wir die Benutzer unseres Designs selbst kennenlernen. Ich bin der Meinung, das jemand, der etwas für andere Menschen gestaltet – und das macht fast jeder Designer – zumindest einmal mit diesen Menschen gesprochen haben sollte. Wenn man noch dazu die Chance hat, echte Menschen dabei zu beobachten, wie sie einen Prototypen oder ein fertiges Produkt verwenden, das man selbst gemacht hat, sollte man die Gelegenheit nutzen.

Jedem, der gerne selbst Usability-Tests machen will, empfehle ich Don’t Make Me Think und Rocket Surgery Made Easy von Steve Krug. Das erste ist mittlerweile ein Klassiker für User Interface Design und hilft die Beziehung zwischen Design und Usability besser zu verstehen. Das zweite Buch ist ein praktischer Leitfaden, mit dem man Schritt für Schritt selbst Usability-Tests machen kann. Wenn jemand mehr darüber erfahren will, wie er oder sie selbst Usability-Tests durchführen kann, bitte einfach eine E-Mail an stefan@simplease.at schreiben.

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