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Interface-Design: Branding im 21. Jahrhundert

von Stefan Rössler am 8. November 2011

Wenn man an Branding denkt, denkt man automatisch an Logos und Markennamen. Jeder der sich mit Branding ausführlicher befasst hat, weiß aber, dass diese beiden Aspekte nur ein Teil der Geschichte sind. Der andere Teil sind Dinge wie Typografie, Farben und Sprache.

Je nachdem wie weit man den Begriff Branding fasst, stößt man dabei vielleicht auch auf Ausdrücke wie Corporate Behaviour oder Corporate Smell. Grundsätzlich kann jede Qualität, die ein Kunde beim Zusammentreffen mit einer Marke erlebt, ein Teil des Brandings sein. Seit Menschen und Marken verstärkt im Web aufeinander treffen, spielt vor allem das User Interface eine immer stärker werdende Rolle für das Branding.

Was ihr seht, ist das Interface

Wie bereits beschrieben, steht das Interface zwischen Menschen und Daten. Menschen können mit Hilfe eines Interfaces, Daten ansehen, eingeben und verändern. Denkt nur an Facebook: Über 800 Millionen Menschen verwenden Facebook um damit Daten zu manipulieren. Sie aktualisieren ihren Status, schreiben Nachrichten an Freunde und lesen, was andere zu sagen haben. Facebook oder besser gesagt, das was man in seinem Browser sieht, wenn man www.facebook.com eingibt, ist das Interface.

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Das Interface ist aber noch viel mehr

Das Falscheste was man jetzt machen könnte, wäre anzunehmen, dass sich Interface-Design darauf beschränkt, wie etwas aussieht. Was man sieht, ist nur die Spitze des Eisbergs – viel wichtiger ist das, was sich unter der Oberfläche verbirgt. Warum kann man auf Facebook eigentlich Status-Meldungen posten? Warum kann man Freunde hinzufügen? Und warum kann man sagen, dass einem etwas gefällt?

Bevor man damit beginnen kann, ein Interface zu entwerfen – das Sichtbare zu gestalten –, muss man das Unsichtbare verstehen. Das Unsichtbare steht für die Ziele, Wünsche und Bedürfnisse der Menschen, und die Probleme, die sie beim Versuch, diese Ziele zu erreichen, erleben. Man kann auf Facebook Status-Meldungen posten, Freunde hinzufügen und sagen, dass einem etwas gefällt, weil das Bedürfnis nach menschlicher Kommunikation in jedem von uns verankert ist. Facebook ist nur eine Erweiterung von anderen Kommunikationsmitteln, wie Briefen, Telefonen und Gesprächen von Angesicht zu Angesicht.

Wie wichtig ist Interface-Design für das Branding?

Wie anfangs erwähnt, wird die Bedeutung des Begriffs Branding ständig erweitert. Branding mag entstanden sein, als Farmer ihre Rinder gebrandmarkt haben – was wohl der Grund dafür ist, dass viele das Wort mit Logo-Design gleichsetzen. Heute ist Branding aber längst eine universell verwendete Bezeichnung für die Erfahrung, die Menschen im Umgang mit Marken erleben. Und jetzt denkt nur einmal wie viele Stunden täglich, Menschen mit Interfaces wie Facebook, Twitter, Flickr, Amazon oder Google verbringen, und ihr könnt die Frage nach der Bedeutung von Interface-Design selbst beantworten.

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